
Akazienfasern - Ballaststoffe für deinen Körper
Akazienfasern (auch als Akaziengummi oder Gummi arabicum bekannt) sind ein rein pflanzlicher Ballaststoff, der aus dem Harz von Akazienbäumen gewonnen wird. Sie gelten als hochverträglich, wasserlöslich und fermentierbar – und werden in der gesunden Ernährung zunehmend für Verdauung, Mikrobiom und Blutzuckerregulation eingesetzt.
Schauen wir uns die Akazienfasern doch mal genauer an:
Einsatz- und Anwendungsgebiete von Akazienfasern
1. Darmgesundheit & Mikrobiom
• Präbiotisch: Fördern das Wachstum „guter“ Darmbakterien (v. a. Bifidobakterien & Lactobazillen)
• Milder Aufbau bei sensibler Verdauung, z. B. Reizdarm, Leaky-Gut
2. Stuhlregulierung
• Gegen Verstopfung und Durchfall (sanft stuhlregulierend)
• Auch bei Hämorrhoiden oder nach Antibiotikaeinsatz hilfreich
3. Blutzuckerregulation
• Verlangsamt die Glukoseaufnahme im Darm → bessere glykämische Kontrolle
4. Cholesterinsenkung
• Kann zur Senkung des LDL-Cholesterins beitragen (durch Bindung im Darm)
5. Ballaststoffanreicherung in der Ernährung
• Ideal in Shakes, Smoothies, Joghurt, Müsli – nahezu geschmacklos & gut löslich
Nährwerte von Akazienfasern (pro 100 g)
Wert | Menge |
Energie | 185 kcal |
Ballaststoffe | 90 g |
Kohlenhydrate | 0 g |
Zucker | 0 g |
Fett | 0 g |
gesättigte Fettsäuren | 0 g |
Eiweiß | 2 g |
Salz | 0,05 g |
Akazienfasern enthalten keinen verwertbaren Zucker, wirken aber stark fermentativ im Dickdarm (→ förderlich für das Mikrobiom).
Vorteile von Akazienfasern
• Sehr gut verträglich, auch bei empfindlichem Darm (Reizdarm, SIBO, Leaky Gut)
• Geschmacksneutral und leicht löslich in Flüssigkeiten (geruchlos)
• wasserlöslich
• Kein Aufquellen – somit auch gut bei Schluckbeschwerden
• Langsam fermentierbar → geringere Gasbildung als z. B. Inulin
• Langfristig gut kombinierbar mit Flohsamenschalen oder resistenter Stärke
Mögliche Nachteile / wichtige Hinweise
• Bei sehr hoher Dosierung zu Beginn evtl. leichte Blähungen oder Umstellungsreaktionen
• Wirkung baut sich langsamer auf als z. B. bei Flohsamenschalen
• Nicht direkt quellend – bei akuter Verstopfung daher weniger effektiv als Flohsamenschalen
Akazienfasern vs. Flohsamenschalen – Wann was sinnvoll ist?
Kriterium | Akazienfasern | Flohsamenschalen |
---|---|---|
Wirkung | Fermentierbar, mikrobiom-fördernd | Quellend, mechanisch stuhlregulierend |
Anwendung bei Verstopfung | Langfristig regulierend | Sofort stuhlerweichend und -fördernd |
Anwendung bei Durchfall | Langfristig balancierend | Wirksam durch Wasserbindung |
Blähungsneigung/Sensibler Darm | Meist sehr gut verträglich | Anfangs oft blähend |
Wirkung auf Blutzucker/Cholesterin | Ja | Ja |
Löslichkeit | Sehr gut löslich, kein Aufquellen | Quillt stark, Wasseraufnahme beachten |
Anwendung in Getränken | Ideal (kaum spürbar) | Kann schleimig werden |
Zusammenfassung
• Akazienfasern sind ideal zur täglichen Basisversorgung mit löslichen Ballaststoffen – besonders für Menschen mit empfindlichem Verdauungstrakt oder als sanfter Einstieg ins Ballaststoff-Management.
• Flohsamenschalen sind gut für schnelle Hilfe bei akuter Verstopfung, bei Detox-Phasen oder zur Volumenzunahme des Stuhls – allerdings mit hoher Wasserzufuhr und eher als kurweise Ergänzung.
Eine ideale Kombination
Viele Menschen profitieren von einer Kombination beider Fasern: z. B. morgens Flohsamenschalen (z. B. in Wasser) + tagsüber Akazienfasern im Joghurt oder Shake.
Verzehr- und Einnahme-Empfehlung
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5 bis 15 g täglich (in 1–3 Portionen verteilt)
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Für therapeutische Effekte (z. B. Mikrobiomaufbau, Blutzuckerregulation): 10–20 g täglich, jedoch bitte in Absprache mit Arzt:in / Therapeut:in
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Bei Einnahme von Medikamenten bitte ebenfalls Rücksprache mit dem verordnenden Arzt:in halten!
Generell gilt beim Verzehr von Akazienfasern: bitte vorsichtig die individuelle Verträglichkeit testen und langsam steigern. Bei Fragen oder Beratungsbedarf kannst du auch gerne auf mich zukommen!