01.08.2025
Ernährung
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Brot – Zwischen Genuss und Gesundheitsbewusstsein

Brot – ein Grundnahrungsmittel, das tief in unserer Kultur verankert ist. Kaum ein Lebensmittel ist so allgegenwärtig in unseren Speiseplänen wie Brot: zum Frühstück, als Pausenbrot, zur Suppe oder zum Abendessen. Doch während Brot in seiner traditionellen Form durchaus wertvoll sein kann, lohnt sich ein differenzierter Blick auf seine gesundheitliche Bedeutung – besonders im Kontext moderner Ernährungsempfehlungen und einer ausgewogenen Lebensweise.

 

Brot – ein Traditionsprodukt mit Tücken

Die moderne Brotproduktion hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Was früher mit wenigen, natürlichen Zutaten, viel Zeit und handwerklichem Können entstand, wird heute oft industriell gefertigt – mit Enzymen, Zusatzstoffen, Backhilfen und verkürzter Teigführung. Diese Prozesse steigern zwar die Effizienz und Haltbarkeit, mindern aber häufig die Bekömmlichkeit und den gesundheitlichen Wert des Brots.

Hinzu kommt, dass viele Brotsorten – insbesondere aus Auszugsmehlen (Weißmehl) – arm an Mikronährstoffen und Ballaststoffen sind. Sie führen zu einem raschen Blutzuckeranstieg, sättigen nur kurzfristig und fördern bei häufiger Aufnahme die Entstehung von Stoffwechselstörungen wie Insulinresistenz oder Übergewicht.

 

Kohlenhydrate – kein essentieller Makronährstoff

Ein oft übersehener Punkt: Kohlenhydrate sind aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht essentiell. Das bedeutet, unser Körper kann – im Gegensatz zu essenziellen Aminosäuren (Proteine) und Fettsäuren (Fette) – auf eine direkte Zufuhr von Kohlenhydraten verzichten. Die notwendige Glukose kann der Organismus notfalls selbst aus Eiweiß und Fett über sogenannte glukoneogenetische Prozesse gewinnen.

Das heißt nicht, dass Kohlenhydrate grundsätzlich “schlecht” sind – wohl aber, dass sie nicht die Basis einer gesunden Ernährung darstellen sollten. Im Gegenteil: Eine moderne, stoffwechselgerechte Ernährung setzt den Fokus auf Gemüse, hochwertige Proteine (pflanzlich & tierisch) und gesunde Fette. Kohlenhydrate – insbesondere aus Getreide – sollten nur ergänzend als Sättigungsbeilage dienen, und dann in komplexer Form (also: Vollkorn, Pseudogetreide, Hülsenfrüchte) und maßvoll genossen werden.

 

Schwarzbrot: Etwas weniger ungesund – aber auch kein Superfood

Insbesondere dunkle Brotsorten wie Schwarzbrot oder Roggenvollkornbrot gelten häufig als „gesundes Brot“. Sie enthalten mehr Ballaststoffe und Mineralstoffe als Weißbrot und führen zu einer langsameren Blutzuckerantwort. Dennoch gilt auch hier: Die Menge macht’s – und auch Schwarzbrot liefert in erster Linie Kohlenhydrate.

Wer Brot liebt und es nicht ganz vom Speiseplan streichen möchte, sollte auf Qualität und Zubereitung achten:

 

Warum selbst backen besser ist

Ein selbstgebackenes Brot hat viele Vorteile:

  • Keine versteckten Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Enzyme oder Backhilfen

  • Lange Teigführung, z. B. mit Sauerteig, fördert die Verdaulichkeit und reduziert FODMAPs – hilfreich bei empfindlichem Darm

  • Individuelle Kontrolle über Zutaten: z. B. Vollkornmehl, Saaten, Nüsse, pflanzliche Milchalternativen oder Pseudogetreide

In der Rezept-Kategorie auf meiner Homepage findest du ein passendes Rezept für ein selbstgebackenes Schwarzbrot/Pumpernickel – ballaststoffreich, bekömmlich und ideal für alle, die Brot bewusst genießen möchten.

 

Brot bewusst genießen – nicht als Basis der Ernährung

Brot ist nicht per se „ungesund“ – es kommt auf die Art, Menge und Kombination an. In einem modernen, vitalstoffreichen Speiseplan darf ein gutes Brot gelegentlich und bewusst Platz finden – als Ergänzung und nicht als Grundlage.

Setze bei deiner Ernährung stattdessen auf bunte Gemüsevielfalt, eiweißreiche Komponenten und hochwertige pflanzliche Fette – und genieße Brot als das, was es sein sollte: eine Genusskomponente, nicht Hauptdarsteller auf dem Teller.

Tipp: Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du deinen Alltag vitalstoffreich gestalten kannst – oder individuelle Unterstützung suchst – findest du Inspiration in meinen Blogartikeln, Rezepten, Vorträgen, Kursen oder direkt im persönlichen Coaching.